Zeiterfassung | Foto: u_h0yvbj97, pixabay.com, Pixabay License

Neue Regeln zur Arbeitszeiterfassung

Ab sofort gelten für alle Unternehmen strengere Regeln in puncto Arbeitszeiterfassung.

Seit dem Jahresanfang 2023 gelten neue Regeln für die Arbeitszeiterfassung bei Arbeitnehmer:innen. Diese Regelungen sollen dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen fairer zu gestalten und die Arbeitnehmenden besser zu schützen.

Bereits im September 2022 urteilte das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt, dass sämtliche Unternehmen verpflichtet sind, die Arbeitszeit ihrer Arbeitnehmer:innen zu erfassen. Nachdem zuerst nicht ganz klar war, was dieses Urteil für die Praxis bedeuten würde, sprich was alles und wie dies ganz genau erfasst werden muss, gibt es darüber nun Klarheit. Und die hat es in sich.

Neue Regeln

Die neuen Regeln schreiben vor, dass Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, die Arbeitszeiten ihrer Angestellt:innen genau zu erfassen. Hierfür können unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen, wie beispielsweise elektronische Zeiterfassungssysteme oder manuelle Stempeluhren.

Im Einzelnen bedeutet das:

  • Die Arbeitszeit muss tatsächlich erfasst werden. Das bloße Zurverfügungstellen eines Systems reicht nicht.
  • Die Arbeitseiterfassung muss ab sofort erfolgen. Eine Übergangsfrist für die Einführung eines Zeiterfassungssystems gibt es nicht.
  • Eine elektronische Zeiterfassung ist nicht vorgeschrieben. Es genügt auch eine Aufzeichnung in Papierform.
  • Die Pflicht zur Arbeitszeitaufzeichung kann auch auf die Arbeitnehmer:innen delegiert werden.
  • Strittig bleibt die Frage, ob die Pflicht auch für Führungskräfte gilt.

Sicherheit für Arbeitende

Die Arbeitszeiterfassung dient nicht nur der Überprüfung der Einhaltung von Arbeitszeitgesetzen, sondern auch der Sicherheit der Arbeitnehmenden. So kann beispielsweise bei Überstunden oder Arbeitszeitverstößen schnell eingegriffen werden, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer:innen zu gewährleisten.

Darüber hinaus sollen die neuen Regeln auch dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Arbeitnehmende haben nun die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten besser zu planen und sich beispielsweise auf die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen einzustellen.

Die Einführung der neuen Regeln hat bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Während einige Arbeitnehmer die neuen Regelungen als wichtigen Schritt in Richtung fairer Arbeitsbedingungen sehen, befürchten Arbeitgeber zusätzliche bürokratische Belastungen und Kosten.

Dennoch sind die neuen Regeln für die Arbeitszeiterfassung bei Arbeitnehmern ein wichtiger Schritt in Richtung fairer Arbeitsbedingungen und besserem Arbeitnehmer-Schutz. Sie sollen dazu beitragen, dass Arbeitnehmer gesund und sicher arbeiten können und gleichzeitig eine bessere Work-Life-Balance erreichen.


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